Müssen einzelne Anlagen im laufenden Betrieb ausgeschaltet werden, droht ein kompletter Produktionsausfall mit hohen finanziellen Einbußen als Folge. Technische und betriebswirtschaftliche Vorgaben führen somit seit einiger Zeit auch in Gewerbe- und Industrieunternehmen dazu, dass Reparaturen und Wartungsarbeiten unter Spannung ausgeführt werden müssen. In anderen Branchen, wie bei Energieversorgungsunternehmen, zählt dies schon seit Jahrzehnten zur geübten Praxis. Von diesen bewährten Methoden können ebenso andere Zweige profitieren.
Die Methode Arbeiten unter Spannung galt in der Vergangenheit als besonders gefährlich. Das Hantieren an nicht freigeschalteten Teilen, barg die permanente Gefahr des elektrischen Stroms im Arbeitsbereich.
Vermittlung von Spezialkenntnissen
Beim „Arbeiten unter Spannung“ sind besondere technische und organisatorische Maßnahmen erforderlich. Nur die konsequente Einhaltung der für das AuS geltenden Vorschriften und Regeln, insbesondere das Arbeitsschutzgesetz, die DGUV Vorschrift 1 und 3, die DIN VDE 0105-100, DIN VDE 0105-1 und natürlich der DGUV Regel 103-011, gewährleisten ein hohes Maß an Arbeitssicherheit. Mit dem Seminar „Arbeiten unter Spannung“ vermittelt das BZE Bildungszentrum Elektrotechnik Hamburg die notwendigen Spezialkenntnisse, die zur Befähigung von AuS notwendig sind.
Inhalte des Seminars
Tag 1 behandelt u.a. folgende Themen:
- Erläuterung: Was ist „Arbeiten unter Spannung“?
- Neue gesetzliche Regelungen zum Arbeitsschutz.
- Einsatz von Fremdfirmen und evtl. daraus resultierende juristische Probleme.
- Verantwortung in der Arbeitssicherheit, Fachverantwortung des Unternehmers und der Elektrofachkraft gem. DGUV Vorschrift 1 und 3
Gefahren des elektrischen Stroms VDE 0140
- Erläuterung der Rechtsnorm für das Arbeiten unter Spannung (AuS): DGUV Regel 103-011
- Zusammenhang zwischen DIN VDE 0105-100 „Betrieb von elektrischen Anlagen“ und DGUV Vorschrift 3 und VDE 0105-1
- Anforderungen an die betriebliche Organisation für das AuS (Betriebsanweisungen, Risikobewertung, Arbeitsanweisungen, Ausbildung, Personalauswahl)
- Möglichkeiten zur Vermeidung des Fehlverhaltens von Fachpersonal
- Auswahl von Werkzeug und PSA
- Unfallgeschehen
- Praxisbeispiele
Tag 2 widmet sich der Praxis:
- Für die praktischen Übungen sind mitzubringen: Arbeitskleidung (VDE 0680-1-PSA für AuS, VDE 0682-306-1-1 und DGUV Regel 112-189) und Arbeitsschuhe (S2 oder S3).
- Gern kann auch eigenes AuS-Werkzeug zum Seminar mitgebracht werden.
Termine 2020
AuS: Arbeiten unter Spannung
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11.08.-12.08.2020
03.11.-04.11.2020
AuS: Aufrechterhaltung der fachlichen Anerkennung