Zur Zukunft des Berufsbildungssystems haben die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) eine gemeinsame Position gefunden und als Anstoß veröffentlicht.
Angesichts sinkender Schülerzahlen und dem Trend des Fachkräftemangels betonen sie die Stärken des dualen Systems und fordern, die Qualität und Funktionalität des Bildungssystems für die Zukunft zu erhalten. Die duale Ausbildung soll für leistungsstarke wie für leistungsschwache Jugendliche gleichermaßen attraktiv bleiben. Von der frühkindlichen Bildung bis zur Weiterbildung wollen Handwerk und Grüne mehr und bessere Angebote schaffen, die Teilnahme erleichtern, nationale und transnationale Mobilität verstärken.
Für die Ausbildung sollen weitere Zielgruppen - insbesondere junge Menschen mit Migrationshintergrund und Altbewerber/innen - erschlossen werden. Handwerk und Grüne fordern, die duale Berufsausbildung zu stärken, unter anderem durch passende Rahmenbedingungen, obligatorische pädagogische Weiterbildungen für das Ausbildungspersonal und eine Unterstützung der Berufsschulen. Der Übergangsbereich soll reformiert und effizienter gestaltet werden. Hier schlägt das Papier vor, notwendige Vor-Qualifizierungsschritte anhand von bundeseinheitlichen Qualifizierungsbausteinen auf einen zeitnahen Einstieg in die Regelausbildung auszurichten. Als Beispiel guter Praxis wird die Einstiegsqualifizierung genannt.
Eine qualifizierte Beratung und Begleitung soll individuelle Förderplanung gewährleisten und sich dabei am persönlichen Bedarf orientieren. Ausbildungsreife Jugendliche sollen durch bundeseinheitliche Ausbildungsbausteine die Voraussetzungen für eine systematische zeitliche Anrechnung erwerben.
Quelle: ZDH