In anderen Branchen, wie bei Energieversorgungsunternehmen, zählt dies schon seit Jahrzehnten zur geübten Praxis. Von diesen bewährten Methoden können ebenso andere Zweige profitieren.
Die Methode Arbeiten unter Spannung galt in der Vergangenheit als besonders gefährlich. Das Hantieren an nicht freigeschalteten Teilen, barg die permanente Gefahr des elektrischen Stroms im Arbeitsbereich.
Praktisches Training reduziert das Risiko und spart Geld ein
Das Dilemma: Das Abschalten elektrischer Analgen ist im laufenden Betrieb oft nicht möglich oder verursacht hohe Kosten. Folglich müssen Mitarbeiter bei der Entstörung und der Änderung von elektrischen Anlagen oft unter Spannung (AuS) arbeiten.
Die Methoden „Arbeiten im spannungsfreien Zustand“, „Arbeiten unter Spannung" und „Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile“ erfordern gleichermaßen wirksame Sicherheitsmaßnahmen gegen die elektrische Durchströmung des Menschen sowie gegen die Auswirkungen von Störlichtbögen. Daher wurde in der Vergangenheit dem Verfahren „Arbeiten im spannungsfreien Zustand“ (Einhalten der fünf Sicherheitsregeln) ein deutlich geringeres Risiko beigemessen. Aber Achtung Stolperfalle! Allein die gewählte Arbeitsmethode sagt noch nichts über das bestehende Risiko aus. Das beweisen Unfälle, die durch nicht konsequente Anwendung der fünf Sicherheitsregeln beim Arbeiten im spannungsfreien Zustand verursacht werden. Erst aus dem Zusammenwirken aller Einflussfaktoren ergibt sich die tatsächliche Gefahr. Nur durch regelmäßiges Training, die Auswahl der geeigneten Ausrüstung und die korrekte Planung des Arbeitsablaufes kann das Risiko minimiert werden.
Vermittlung von Spezialkenntnissen
Sicher, beim „Arbeiten unter Spannung“ sind besondere technische und organisatorische Maßnahmen erforderlich. Nur die konsequente Einhaltung der für das AuS geltenden Vorschriften und Regeln, insbesondere das Arbeitsschutzgesetz, die DGUV Vorschrift 1 und 3, die DIN VDE 0105-100, DIN VDE 0105-1 und natürlich der DGUV Regel 103-011, gewährleisten ein hohes Maß an Arbeitssicherheit. Mit dem Seminar „Arbeiten unter Spannung“ vermittelt das BZE Bildungszentrum Elektrotechnik Hamburg die notwendigen Spezialkenntnisse, die zur Befähigung von AuS notwendig sind.
Inhalte des Seminars
Tag 1 behandelt u.a. folgende Themen:
- Erläuterung: Was ist „Arbeiten unter Spannung“?
- Neue gesetzliche Regelungen zum Arbeitsschutz.
- Einsatz von Fremdfirmen und evtl. daraus resultierende juristische Probleme.
- Verantwortung in der Arbeitssicherheit, Fachverantwortung des Unternehmers und der
Elektrofachkraft gem. DGUV Vorschrift 1 und 3
Gefahren des elektrischen Stroms VDE 0140 - Erläuterung der Rechtsnorm für das Arbeiten unter Spannung (AuS): DGUV Regel 103-011
- Zusammenhang zwischen DIN VDE 0105-100 „Betrieb von elektrischen Anlagen“ und DGUV Vorschrift 3 und VDE 0105-1
- Anforderungen an die betriebliche Organisation für das AuS (Betriebsanweisungen, Risikobewertung, Arbeitsanweisungen, Ausbildung, Personalauswahl)
- Möglichkeiten zur Vermeidung des Fehlverhaltens von Fachpersonal
- Auswahl von Werkzeug und PSA
- Unfallgeschehen
- PraxisbeispieleT
Tag 2 widmet sich der Praxis:
- Für die praktischen Übungen sind mitzubringen: Arbeitskleidung (VDE 0680-1-PSA für AuS, VDE 0682-306-1-1 und DGUV Regel 112-189) und Arbeitsschuhe (S2 oder S3).
- Gern kann auch eigenes AuS-Werkzeug zum Seminar mitgebracht werden.
AuS: Arbeiten unter Spannung
Termine 2018
13.03.-14.03..2018
16.10.-17.10..2018
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